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Trennen oder Bleiben?

Wie oft haben Sie sich in letzter Zeit diese Frage schon gestellt und hätten darauf gerne eine klare Antwort?

Die kann ich Ihnen zwar nicht geben, aber Hilfestellung leisten, damit Sie eine bestmögliche Entscheidung für sich treffen können.

 

Wahrscheinlich liegt die erste Beziehungsphase, verliebt sein mit rosaroter Brille, schon etwas hinter Ihnen. Sie waren fest davon überzeugt nun endlich den Prinzen oder die Prinzessin gefunden zu haben. Alles schien mit Leichtigkeit möglich.

Leider hält diese erste Phase meistens nur ein paar Monate an und bald darauf in der zweiten Phase zeigen sich die ersten Probleme. Jeder Mensch hat zwei Seiten, eine Sonnen- und eine Schattenseite, ähnlich wie Yin und Yang, die wir aber erst langsam… im Alltag angekommen, in unserer Partnerschaft zeigen. Dazu gehören Verhaltensweisen, die zu Beginn noch nicht sichtbar waren, weil jeder dem Anderen nur seine Schokoladenseite zeigen wollte. Das können z.B. alltägliche Dinge wie Ordnung und Sauberkeit sein. Ebenso unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der gemeinsamen Zeit bzw. Ziele, den Umgang miteinander oder andere Wertevorstellungen betreffen. Die Palette ist breit gefächert und häufig treffen unterschiedliche (Vor)Lebensweisen aufeinander.

Darauf folgt oft schon die dritte Beziehungsphase. Zweifel kommen ebenso auf, wie Streitereien und subtile Machtspiele über Geld, Zeit und Körper incl. Liebesentzug. „So habe ich Dich aber nicht kennengelernt. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wären wir nie zusammengekommen!“

 

Es zeigt sich spätestens jetzt, ob die Partnerschaft aus zwei voneinander abhängigen oder unabhängigen Persönlichkeiten bzw. einer Mischung aus beidem besteht. Warum ist das so wichtig zu wissen?

In der ersten Version haben beide Partner Angst gegenseitig verletzt zu werden und versuchen Problemen aus dem Weg zu gehen. Harmonie ist das oberste Gebot. Das Selbstwertgefühl ist häufig bei beiden wenig ausgeprägt. Besteht die Beziehung hingegen aus einem abhängigen und einem unabhängigen Teil, begegnen sich die Partner nicht mehr auf Augenhöhe. Es besteht oft ein Gefälle, Überforderung und meistens Unverständnis auf beiden Seiten. In einer Partnerschaft von zwei unabhängigen Menschen kann jeder ohne den Anderen leben, ohne gebraucht zu werden. Diese Beziehung ist wahrscheinlich die Herausforderndste, aber auch die Gesündeste. „Ich brauche Dich nicht, aber mit Dir zusammen ist das Leben schöner!“ Beide Partner haben bereits an ihrer Persönlichkeit gearbeitet, die eigenen Schattenseiten ihres Selbst erkannt und akzeptieren sich beide so wie sie sind, mit dem Ziel weiter aneinander zu wachsen.

Jeder Mensch alleine für sich sollte sich ganz fühlen und nicht nur als Hälfte in einer Partnerschaft.

 

Unabhängig davon gibt es aber auch Krankheitsgründe wie Depression oder Burnout, die eine Partnerschaft auf eine harte Probe stellen und sie sehr belasten können. Das soll aber an dieser Stelle nicht erörtert werden, da es sich dabei um eine anders geartete Ausnahmesituation handelt.

 

Nun möchte ich zu meiner Eingangsfrage zurückkommen. Trennen oder bleiben? Warum fällt es uns Menschen oft schwer Dinge loszulassen, von denen wir häufig bereits längst wissen, dass sie uns nicht mehr guttun. Das kann den Wohnort, den Job oder eben auch die Beziehung betreffen. Angst bestimmt unser Handeln und wir fürchten den nächsten Schritt zu gehen, da wir dafür unsere vermeintliche Sicherheit aufgeben würden. Menschen bleiben lieber in der Angst, die sie kennen und ihnen deswegen Sicherheit gibt, als etwas zu verändern um mehr Freiheit zu erlangen, die ihnen wiederum aber noch mehr Angst macht und sie verunsichert, weil sie das nicht kennen. Leider verpassen sie dadurch oft die Chance in ihrer Persönlichkeit zu wachsen und auf ein besseres Leben mit mehr Leichtigkeit.

 

Folgende Punkte / Fragen können Ihnen nun mehr Klarheit verschaffen:    

  • Der Gedanke sich zu trennen oder loszulassen kommt immer häufiger.
  • Konflikte werden nicht lösungsorientiert bearbeitet, da es Menschen gibt die nicht in Frieden leben können und ständig nur streiten wollen.
  • Vermeidungsstrategien um dem Menschen, der Situation oder dem Job aus dem Weg zu gehen. Es werden Ausreden gefunden, um keine Zeit damit zu verbringen.
  • Stellen Sie sich vor, Sie feiern Ihren nächsten runden Geburtstag. Möchten Sie diesen Menschen bzw. Ihre/n Partner/in mit dabei haben oder noch am jetzigen Ort sein?
  • Sie möchten der Partnerschaft keine Fürsorge und Aufmerksamkeit mehr schenken, weil sich alles nur noch schwer und aufreibend anfühlt.
  • Resignation, weil Sie keine Energie mehr haben und nicht mehr daran glauben, dass sich etwas zum Positiven ändert, obwohl Sie bereits alles versucht haben.
  • Sie entwickeln toxische Verhaltensweisen, indem Sie sich verbiegen oder verbiegen lassen, um es dem Anderen recht zu machen.

All das können klare Anzeichen sein, die Ihnen zeigen, dass es Zeit ist loszulassen und zu gehen.

 

AUSNAHME: Bei Fällen von psychischer oder physischer Gewalt in toxischen Beziehungen (siehe auch Test), stellt sich weniger die Frage nach dem „OB“, sondern eher nach dem „WANN bzw. WIE“!

 

 

Sollten Sie jetzt bei Ihrer Entscheidung Unterstützung benötigen, helfe ich Ihnen gerne!